Über Auftanken, über volle und leere Oasen: Geld und Wirksamkeit
- Petra Schrader
- 30. Dez. 2022
- 4 Min. Lesezeit

Karaffen, Gefäße, leere Räume und schwierige Wege: Eine bekannte Bibelstelle über Geld im Blick von Erfahrungen erschöpfter und suchender Menschen
"Er sah auf und blickte auf die Reichen, die ihre Gaben in den Opferkasten warfen.
Dort war auch eine arme Witwe, die zwei kleine Silbermünzen gab. Er sagte: Wahrhaft, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als jeder andere. Denn sie alle haben nur etwas von dem gegeben, was sie in Fülle zuviel haben; diese Frau aber, die Armut selbst kennt, hat das gegeben, was wirksam war." (Lk 21,1)
Auslegung Petra Schrader, eremitische Autorin in kontemplativer Klausur am ehemaligen Marienwallfahrtsort Volmarstein (58300 Wetter, NRW)
Armut ist nichts, was Gott will. Armut bedeutet, dass Wurzeln des Lebens verletzt sind und ein Leben vor Gott steht, das in Schuld steht - meist in der Schuld anderer Menschen. Menschen benötigen für ein Leben in Würde mehr als Wasser und Brot. Manche Menschen haben nicht mal dies.
Damit Wege geheilt werden können, benötigen Menschen wirksame Kräfte aus den Flüssen des Opfers von Jesus Christus.
Wirksamkeit bedeutet, dass energetische Flüsse so aufgestellt werden, dass derjenige, der etwas empfängt auch etwas gibt.
Nur wenn beide Parteien im Gleichgewicht sind entsteht der Himmel.
Wenn die Kirche für arme Menschen sammelt, müssen diese Menschen der Kirche auch etwas geben. Dies ist für viele überraschend. Menschen, die ihre eigenen Fähigkeiten unterschätzen, sind krank. Sie glauben, dass sie nichts geben können.
Viele arme Menschen wissen gar nicht, dass sie etwas besitzen, das die Gesellschaft benötigt. Die Gesellschaft wiederum weiß nicht, dass sie nicht einfach Geld geben muss, um die Kraft aller ihrer Mitglieder zu bekommen, sondern dass es sehr wichtig ist, NICHT ZUVIEL und NICHT ZUWENIG zu geben, um im Sinne des Heiligen Geistes wirksam zu sein vor den Regeln des Alten Testaments (dem Evangelium nach Hesekiel).
Warum nicht zuviel?
Eine Spende ist nicht eine Gabe des Erbarmens an jemanden, der nichts hat. Das ist eine Mildtätigkeit. Diese ist Aufgabe der Kirche. Eine Spende ist eine Folge auf den Ruf, der sagt: Ich gebe dir und du empfängst. Es ist also eine Art von Offenheit, vergleichbar damit, dass ein Kunde auf den Markt geht und Obst kauft - dafür benötigt er eine leere Tasche oder einen Korb. Er muss also einen Teil seines eigenen Raumes (z.b. in seinem Wagen) hergeben dafür, dass er etwas empfängt. Er benötigt einen leeren Raum.
Menschen, die durch die Wüste irren und endlich an eine Oase kommen werden dort kaum Vorräte schöpfen können um weiterzuziehen, wenn sie keine Gefäße haben. Sie haben dann nur noch die hohle Hand oder den Mund. Auch das aber sind leere Räume, seien sie auch noch klein.
Wenig Sinn macht es auch, wenn diese Menschen sich mit allen Räumen, die sie haben nur dem Wasser zuwenden. Man benötigt auf einer Reise auch noch andere Dinge als Wasser, z.B. Nahrung, Decken oder Dinge, wegen derer die Reise stattfindet, etwa Handelswaren wie Seide oder auch Gewürze.
Es ist daher nicht einfach, hier den nötigen Raum abzuschätzen (z.b. Karaffen auf Kamelen, die an der Oase gefüllt werden).
Hier gilt also: wenn ich zuviel Raum zur Verfügung stelle (also zuviel Spende), dann habe ich zwar Wasser, kann aber hinterher von meiner Reise keine Gewürze nach Hause bringen.
Die Höhe der Spende sollte sich also bemessen an dem Raum, der zur Verfügung steht. Eine große Karawane kann und MUSS mehr Karaffen füllen lassen, um den Weg sinnvoll und wirksam hinter sich zu bringen als ein einzelner Reisender.
Warum nicht zuwenig?
Hier greift dieselbe Erklärung. Füllt man zuwenig Karaffen in der Hoffnung, dass man auf den Kamelen mehr Platz hat für die Gewürze, mit denen man vielleicht handeln will, wird man einen sehr schweren Weg haben - und manche Oase liegt auch trocken, die man eingeplant hatte kurz vor dem Ziel.
Spenden für meine Texte sind nicht einfach eine Bezahlung für Worte, die ablenken, zerstreuen oder interessieren.
Als eremitische Autorin lebe ich in der Überzeugung, dass ich als Laienfrau der Kirche etwas daraus geben kann, dass ich lange Zeit des Tages und schon seit vielen Jahren in Stille leben und lausche. Im Lärm dieser Welt und im anstrengenden Alltag vieler Menschen kommt das eigene Ruhen, das eigene Lauschen, das eigene Zurückziehen oft zu kurz.
Stellvertretend dafür hoffe ich, dass ich tiefe, vielleicht sogar wahre Worte und hilfreiche, sanfte und klare Bilder nicht nur aus meiner eigenen Liebe zur Sprache, zu Gedichten und zu Ermutigung (25 Jahre Psychotherapiepraxis) gebe sondern auch die Kraft Gottes weiterschenken kann als eine gottgeweihte Frau auf dem Weg einer virgo consecrata (eremitisch lebend).
Ich lebe daher in der Offenheit, Spenden zu nehmen, um Gott zu erlauben, die Menschen, die sich davon berühren lassen möchten als Frucht meiner Stille in seinem Willen zu beschenken: mit Führung, mit Trost, mit Kraft.
Dafür muss ich in der erster Linie ein leerer Raum sein.
Mein Wille, in Bezug auf die Worte muss zurückstehen. Dies ist ein Merkmal aller gottgeweihten Wort-Tragenden der Kirche, seien sie nun Laien oder auch Geweihte.
Mein leerer Raum steht Gott zur Verfügung - ich gebe den leeren Raum auch den Menschen, indem ich sage: Ich habe nichts. Dann könnt ihr in füllen. Dadurch entsteht in Euch ein leerer Raum (weil ihr z.B. Geld gegeben habt, aber auch Aufmerksamkeit und Liebe zur Tiefe des Wortes, das Zeit benötigt, um es zu verstehen) - und dadurch, dass die Energetik des Geldes dann fließen kann, wenn Gott Euch durch mich beschenken darf in dem Maße, wie die Spende wirksam ist.
Das ist die Meinung der Kirche so wie ich sie verstehe und lebe. Und das ist der Grund, weshalb ich in meinem geistlichen Leben von Spenden lebe, obwohl dies mir auch nicht immer Freude bereitet.
Denn es bedeutet auch Demut vor den Menschen und Vertrauen in Gott jeden Tag.
Dies bedeutet energetisch wiederum, dass jeder, der die Texte wirklich als Geschenk Gottes sucht, abschätzen muss, wieviel Geld er tatsächlich geben KANN und MÖCHTE.
Gibt er zuviel, beutet er sich selbst aus. Gibt er zuwenig, ist unser Kontakt nicht wirksam.
weitere Infos über mich und meine kontemplative Klausur:
Gott segne Sie und Euch für die Spenden, die Ihr mir gebt:
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Kontoverbindung: Petra Schrader DE23 1001 0010 0934 1111 08 (fyrst Bank Postbank)
Spenden für mich sind nicht steuerlich abzugsfähig, da ich kein Verein bin.
(c) Petra Schrader, Textatelier Volmarstein: Wirksamkeit durch Spenden
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