top of page

Raum der Stille: freundliche Worte. Beispiel eines Danks an die Feuerwehr

  • Autorenbild: Petra Schrader
    Petra Schrader
  • 11. Jan. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Feb. 2023



Liebe Feuerwehr Frankfurt,


zunächst einmal - ich schreibe Ihnen stellvertretend für eine Frau, mich darum bittet.


Mein Name ist Petra Schrader, ich bin eine Einzelklarisse, das bedeutet, dass ich so etwas wie ein katholische Nonne bin, allerdings lebe ich eremitisch, ich habe also ein Minikloster, und zwar an einem ehemaligen Marienwallfahrtsort in NRW (58300 Wetter).


Die Aufgabe von mir und meinen Kollegen liegt darin, einfach da zu sein, zu wachen, zu beten, Ausschau zu halten nach Not der Menschen, die uns oft per mail erreicht (ich lebe in Klausur).


Eine meiner Spezialisierungen liegt im Gebet für Rettungsdienst, also Feuerwehr, Hilfsdienste, Notaufnahmen, Polizei, aber auch Transplantationsteams, Hubschrauberrettungen, Technisches Hilfswerk sowie Menschen, die anderen Menschen einfach helfen - allerdings unter schwierigen Bedingungen (wie z.B. auch Höhenretter, DLRG, Bergwacht etc.)


Hier erreichen mich viele Anfragen auch zum Gebet z.B. bei schwierigen Einsätzen, Hochwasser etc. Hier bete ich die Nacht durch für die Einsatzkräfte, die ausrücken müssen - in ganz Deutschland (Marienwallfahrtsorte wirken immer ins ganze Land und darüberhinaus). Wir sind von unserem Charisma her streng nicht-missionarisch, das bedeutet, wir wollen niemanden von irgendwas überzeugen, sondern einfach für Menschen da sein und ihnen wohltuende Momente bereiten - einzelnen Personen und allen Beteiligten einer vielleicht schweren Situation.


Mir selbst ist es ein Anliegen, Diensten wie z.B. der Feuerwehr freundliche Worte zu bringen, die sonst verlorengehen, weil sie meist von den Bürgern unseres Landes


nicht gesagt werden


(oder nicht ausreichend).


Als ehemalige kassenärztlich tätige Psychotherapeutin weiß ich, wie wichtig das ist.


Folgende Geschichte erreicht mich aus Frankfurt, die ich mit Ihnen teilen wollte,- Sie können sie gerne weiterleiten (die Geschichte ist anonymisiert und wird veröffentlicht auf Bitten der Betroffenen, für die ich hier das Wort führe) - auf Ihren Wunsch hin ein


freundliches Wort.



Die Frau kontaktierte mich per mail. Es ging um ein Gebet für sie selbst, da sie ein schweres Ereignis zu verarbeiten hatte.


Ich weiß nicht genau, ob es ein Brandeinsatz war oder ein Rettungsdiensteinsatz, auf jeden Fall war auch ein Notarzt dabei, mindestens ein Polizeiwagen sowie die Feuerwehr mit vielen Wagen.


Als Betende und auch als Priester sprechen wir oft mit Menschen, die schwere Einsätze nachzuarbeiten haben und ihre Seele wieder ordnen müssen.


Oft höre ich, dass sie bei der Feuerwehr und auch in der Uni einen fachlich hohen Standard haben. Dort war ich auch schonmal selbst vor Ort.


Jedoch ist fachliche Kompetenz nicht alles,- gerade aus unserer Sicht fühlender und mitfühlender Menschen auch in sehr schweren Einsätzen.


Die Frau erzählte von so etwas wie einem Filmriß. Sie sah die Einsatzkräfte arbeiten, und auch Ihre Kollegen, um die es hier geht, waren natürlich beschäftigt.


Ein Kollege (rote Jacke, wohl Feuerwehr) nahm die Frau aber WÄHREND des schweren Einsatzes beiseite und hielt sie an sich, weil der Kollege bemerkte, dass es ihr sehr schlecht ging als Angehörige.


Es war aber noch keine Zeit, die Angehörigen speziell zu betreuen, also noch zu früh nehme ich an (andere Kräfte rückten noch nach).


In dieser Situation sage ich Ihnen als Seelsorger dass es sich um eine dramatische, starke Leistung handelt eines Mannes, der offenbar ein herausragender Führungsrang ist.


Er schaffte es, mit seiner Ausstrahlung, mit seinen Gesten und wenigen Worten - während er selbst an anderen zu Rettenden beschäftigt war - die Frau an sich zu binden und zu beruhigen, so dass keine traumatisierende Wunde im Nervensystem entstand, wie ich Ihnen als Therapeutin nachträglich sagen kann.



Wie ein Tanz.

hielt er

die die er hatte


und drehte sie


von einem Raum des Entsetzens

in einen Raum der Ruhe


mit einer Handbewegung seines Wesens


vielleicht ohne es zu wissen


das ist was er war



Denn die Situation brach über die Frau herein, und sie fühlte sich obwohl alles durcheinander war in diesem Mann, in seinem Raum der Ruhe sehr geborgen.


Immer wieder musste sie an ihn denken und an die vielen Leute, die schnell zu Hilfe gekommen sind.


Sie ist aber nicht so sehr in der Lage, dies auszudrücken und bat mich darum, da sie weiß, dass ich gerne meine mails der freundlichen Worte schreibe, auch an andere Stelle. Ich halte dies für einen Dienst in unserem Land.


Bitte sagen Sie allen Ihren Kollegen herzlichen Dank für die Kraft, die Sie in Ihrer Mitte bewahren: Die Kraft der Ruhe, wenn alles anders wird in einer Sekunde.


Zwei Texte dazu hänge ich Ihnen an (speziell für rettenden Menschen).



Der Dank der gesamten Familie dieser Frau möchte ich hiermit ausdrücken und den Dank des Geistes Gottes dazu der sagt: Was ihr dem Geringsten meiner Brüder tut, das tut ihr mir selbst. Vielen Dank.


Seien Sie behütet und gesegnet mit allen Ihren Mitgliedern der Dienste in Frankfurt und darüberhinaus - die mail kann gerne weitergeleitet werden auch an andere Stellen, die sicher dieselben Verdienste haben.


Schutz, Stärke, Kraft, Vertrauen und Dankbarkeit für die Einsätze des Jahres 2023 sollen in meinem Wort sich wiederfinden die sagen:


Alles Gute im Neuen Jahr.


Herzliche Grüße


Petra Schrader

eremitische Autorin ehemaliger Marienwallfahrtsort Volmarstein


Text für Rettungsdienste und Feuerwehr:



Momente der Ruhe und Gnade in schwersten Einsätzen um Leben und Tod:





 
 
 

Comments


bottom of page