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Kraftwünsche für Dich: Polizei (1)

  • Autorenbild: Petra Schrader
    Petra Schrader
  • 7. Apr. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Juli 2023





Ein langer Tag kann schnell länger werden als gedacht:


Brände, Verkehrsunfälle, Dienstreisen, Demonstrationen, Absicherung von Gebäuden oder Veranstaltungen, Fußballspiele, Ausfälle von Kollegen, Angriffe:


Kurze Leistungseinbrüche, Anspannung, Stressreaktionen, Überbelastung und schlechte Behandlung durch Menschen, denen man helfen will kann man oft dann besser überwinden, wenn man vorher daran denkt, einige Kekse einzustecken. (z.B. De Beukelaer Lu: Prinzenrolle, hoher Fettanteil, etwas Nervenschokolade, gut aufschließbarer Zucker oder vergleichbare Nahrungsmittel, die trockenlagern, die nicht verderben und die in jede Uniformtasche passen).


Vorsicht: Oft denkt man, dieses sei übertrieben und man habe doch jemanden, der für einen sorgt, auch dienstlich oder organisatorisch. Oft stimmt das aber in diesem Sinne nicht.


Bei unvorhergesehehen Verlängerungen des Dienstes können aber die normalen Versorgungswege wegfallen. Dann kann


ein Keks


vieles ändern an der Schicht, die folgt. (Dies gilt z.B. auch für Ärzte oder Mitarbeiter von Technischen Betrieben, die z.B Autobahnstellen absichern müssen uvm.).


Wir haben in vielen Beratungen von exekutiven Einsatzkräften oder auch in der Pflege immer wieder gesehen, dass elementare Bedürfnisse (Essen, Trinken, warme Kleidung sowie Toilettengänge) von verantwortungsvollen oder auch gejagten Mitarbeitern regelmäßig und fast schon zur Routine geworden vernachlässigt werden oder man diese nicht gewährt.


Hier kann


ein Keks


eine Minute Pause


drei Schlücke Wasser


ein Schal am Arbeitsplatz


ein wichtiger Vorrat sein: insbesondere im Außeneinsatz oder auf Reisen, gerade wenn man spät vom Flughafen kommt, in anderen Zeitzonen, wenn Geschäfte schon geschlossen haben, wenn der Mietwagen länger braucht, wenn Doppelschichten drohen oder wenn es zu einem AIC kommt (einem sog. mittleren Einsatznotfall. Das ist z.B. eine Verletzenanzahl, die zu klein ist für eine größere Hilfelaramierung (MANV), aber groß genug, um das vorhandere System zu überlasten. Erst dann werden Vorratsengpässe sichtbar. Denn nicht in jeden Notfall kann man ausgeruht, gesättigt und gesund gehen. Dies kann man im Alltag kaum sicherstellen. Was man aber sicherstellen kann, ist das zu Schichtbeginn der Vorrat aufgefüllt ist. Dies kennt jeder Einsatzrang von der Prüfung seiner Instrumente (z.B. Waffenmunition). Ein wichtiger Vorrat, für den vorher sorgen muss.


Und wenn der nicht da ist: dann


findet man


figa


die Blume des Zaubers. Eine Frau, die liebt. Eine Frau, die sich sorgt. Und wenn eine solche Frau in einer Kantine einen Apfel mehr auf das Tablett legt, dann:


schenke ihr ein Lächeln.


Dann vielleicht verdankst du ihr dein Leben.


Ist das nicht übertrieben?


Nein.

(Physiologie in Alarmsituationen, Dipl.Psych. Petra Schrader, unveröffentlicht:)


In Leistungsspitzen-Stress-Situationen werden bestimmte Neurotransmitter und Hormone ausgeschüttet, z.b. Noradrenalin und Cortisol. Diese Stoffe sorgen dafür, dass während des Stressmoments die Einsatzkraft sich hellwach fühlt, schnell reagiert und von körperlichen Bedürfnissen wie Hunger, Durst, Frieren, auch Schmerz uvm. nicht bedrängt ist.

Der Zuckerspiegel im Blut steigt, auch wenn man nichts isst. Das Blutvolumen wird verlagert und damit auch die Flüssigkeit.


Lässt die Stress-Situation aber nach, kommt es zu einem Gegenschlag, der eine Entspannung fordert: Der Blutdruck sinkt, die Alarmierung lässt nach, das Frieren kann einsetzen, die Körpertemperatur sinkt also, der Zuckerspiegel sinkt ebenfalls, Müdigkeit kann einsetzen, abgebaute Energie will wieder aufgefüllt werden z.B. beim Essen.


Kommt es bei einer überlangen Schicht zu einem Einbrechen einer Reflexsituation (z.b. Schuss, Komplikation beim schnellen Autofahren, z.B. Sondersignalfahrt zu einem scheinbaren weniger akuten Einsatz als der vorherige, Diagnostiksituation, Einschätzung einer Gefahrenlage, wichtiges Telefonat (fehlende Konzentrationsfähigkeit, "Waffen im Einsatz" wurde falsch verstanden, SEK nicht angefordert: Fehler können Leben kosten, und ein Keks kann Fehler verhindern.



P.S.: Dies gilt natürlich nicht nur für Polizisten.



 
 
 

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